Bei bestem Wanderwetter, trotz des Nebels und einer Sicht unter 3km, machte ich mich mit dem Zug nach Tharandt auf. Denn mein Weg sollte mich von Tharandt zurück nach Dresden über 11 „Stolpersteine“ führen.
Hier findest du die gesamte Tour samt GPX-Track zum herunterladen und eine Auflistung der Caches in der Notiz
Tharandt ist eine schnuckelige Kleinstadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Sie liegt ca 13 km von Dresden entfernt und ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen im Tharandter Wald. Dieser spielte heute aber keine Rolle.
Stattdessen geht es nach der Kirche gleich rechts in „sächsischer Schweiz Manier“ richtig steil den Berg rauf. Danach ist man richtig schön aufgewärmt und der Kreislauf in Schwung gebracht.
Am ersten Cache hat man wie sein Name schon sagt eine „Schöne Aussicht“ auf das umliegende Gebiet, sofern man einen nebelfreien Tag erwischt. Einen Rastplatz steht auch zur Verfügung, um sich kurz auszuruhen und gemütlich zu loggen. Der nächste Halt ist dann auch nicht weit.
Daumen hoch trotz fehlender Weitsicht
Danach führte mich der Weg zur Opitzer Höhe. Auf dem Weg dahin kam mir ein Auto entgegen welches keine 10m hinter mir anhielt und einen Hund zutage förderte. Das Auto fuhr kurz darauf weiter und Herr Wuffmusste seine Pfoten in die Hand nehmen. Diese Art des Gassigehens ist mir neu und hoffe inständig, dass es nicht zu einem Trendsport ausartet.
Auf der Suche nach dem in der Nähe liegenden Tradi bin ich dann irgendwie falsch abgebogen. Wäre mir das nicht passiert, dann wäre mir dieses kurios platzierte Schuhwerk entgangen. Ob es sich dabei um einen missglückten Aprilscherz handelte? Wir werden es wohl nie erfahren.
An einer Hochspannungsleitung baumelnde Turnschuhe in mitten der Pampa
Nachdem Nr. 3 nach einen Abstecher über die nasse Wiese (Füße blieben trocken ;)) geborgen werden konnte, ging es weiter über Feldwege und an Unmengen blühender Kirschbäume vorbei. Wirklich ein herrlicher Anblick, denn ich ganz für mich allein genießen konnte, da kein Mensch weit und breit zu sehen war. Zwischendurch wurde noch Nr. 4 aufgesammelt.
Ein Hochstand im Blütenrausch
Den Mirco in Zuckerode lies ich nach halbherziger Sucherei links liegen.Denn er lag an einer viel befahrenen Hauptstraße und wurde außerdem von aller Hand Muggeln gut bewacht. Wohl eher etwas für die Abendstunden.
Die nächsten beiden Caches hatten es dann faustdick hinter den Ohren.Der eine zeigte mal wieder, wie wenig wir von unserer Umgebung eigentlich wahrnehmen. Und der andere war meisterlich getarnt, sodass er mich eine ganze Weile an der Nase herumführte. Ich war schon kurz davor das Handtuch zuwerfen! Immerhin konnte er auch noch schwarze Ameisen als Bewacher aufweisen!
Nachdem ich den nächsten Berg erklommen hatte, konnte ich auch schon das nächste Objekt der Begierde ins Auge fassen. Doch mit schnell Suchen und Weiterziehen war es auch hier nicht getan. Gerade angekommen sah ich schon einen Rentnertrupp auf mich „zueilen“.Dieser nahm natürlich auch prompt auf! meinem Cache Platz und lies die Eierlikörbuddel kreisen. Also Zwangspause einlegen und hoffen das Sie schnell weiterziehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann auch meine Gelegenheit, die ich zügig beim Schopfe packte.
Das Ziel der nächsten Etappe führte mich tief in den Wald hinein und einen steilen Berg hinauf. Doch die Kraxelei sollte sich lohnen: Ich entdeckte diesen versteckten Ort, der zum Verweilen und Träumen einlädt:
Als es noch keine Städte wie Freital und Dresden gab und als die Gegend hier fast ausschließlich aus waldbedeckten Hügeln bestand, soll sich Folgendes zugetragen haben:
Die Saga von Karla Born
„Auf den Dölzschener Anhöhen stand an der Stelle der heutigen Jochhöh die Burganlage Thorun. Die dort herrschende Fürstenfamilie lebte exzessiv und ging dabei sehr schlecht mit ihren Vasallen und Bediensteten um. Nicht nur die Eltern, auch der heranwachsende Sprössling, waren wegen ihrer Demütigungen und ungerechter Entlohnung bekannt.
Die drei Lehnsherren hörten von einer mysteriösen Quelle, ganz in der Nähe ihres Gutes, deren Wasser das Leben verlängern sollte. Gezeichnet von dem Genuss von „Wein, Weib und Gesang“ war das Interesse am Born sehr groß. Da die Befürchtung bestand, dass das Gerücht nur eine Finte ist um sie vergiften zu wollen, nahmen sie auf ihrer Suche im Wald die kleine Vasallentochter Karla mit. Es dauerte nicht lange und das Plätschern des Wassers verriet den Ort der Quelle. Sie befahlen dem Mädchen das Wasser vorzukosten und es ihnen als Mundschenk zu überreichen. Karla tat wie ihr aufgetragen. Von einem Zaubertrank war zunächst bei keinem etwas zu spüren. Auf dem Nachhauseweg sollen dann sonderbare Dinge passiert sein. Karla kam allein zurück zum Lehngut und war so verstört, dass es ihr die Sprache verschlagen hatte. Erst im hohen Alter von über 90 Jahren brach sie ihr Schweigen und berichtete, wie der Lehnsfamilie auf dem Rückweg eine sonderbare Wandlung widerfuhr. Sie sollen unweit des Bornes zu drei Bäumen erstarrt sein.
Ob das Wasser der Quelle wirklich nur denjenigen zu einem langen Menschenleben verhilft, der ein reines Gewissen hat und ob die drei Bäume immer noch grünen, kann jeder selbst herausfinden.“
Die letzten beiden Caches konnten dann auch recht fix geborgen werden, so dass ich 19km, 6 1/2 h und 10 Caches später wieder in Dresden eintrudelte.
Eine wirklich sehr schöne und abwechslungsreiche Tour, die ich jedem nur Weiterempfehlen kann! Auch Nichtgeocacher werden sie genießen.
#HappyHunting
Mein absolutes Geocaching Highlight an diesem Tag war dieser Highheel, der tatsächlich als Cachcontainer diente.